Angst vor der Amtsarztprüfung? 

Blick in die Systemische Therapie. Diese Strategie, die Thomas Schnura vorstellt, beschäftigt sich mit Paradoxien.

Dieser Beitrag stammt aus dem Video “ Systemische Therapie „

Grundsätzlich sind wir in unserem Leben mit Schwierigkeiten konfrontiert. Es fängt damit an, dass wir um 6:00 Uhr aufstehen müssen, obwohl wir es im Bett noch warm und kuschelig finden. Es geht damit weiter, dass wir es mit Kollegen zu tun haben, die uns nicht gut gefallen, mit denen wir uns nicht verstehen.

Es ist, wie Sie alle wissen, unvermeidlich das wir im Laufe eines Tages auf Menschen treffen, mit denen wir unsere Schwierigkeiten haben, unvermeidlich!

Systemische Therapie – Anspruch auf ein harmonisches Miteinander

Aber nun stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie haben an sich selber den Anspruch ein harmonisches Miteinander zu haben. Mit sich selbst oder mit Ihren Mitmenschen harmonisch umzugehen und Sie können es eigentlich einfach nicht tolerieren, dass Sie mit diesem Kollegen auch nun ganz gewiss nicht klarkommen.

Ich müsste aber eigentlich und das heißt, wir suchen eine Lösung auf der Ebene des Ich sollte.

Systemische Therapie Paradoxien

Thomas Schnura beschäftigt sich in der systemischen Therapie mit Pardoxien

Systemische Therapie – Paradoxien, Lösungen auf der falschen Ebene

Ich sage Ihnen ein ganz bekanntes Beispiel für „Lösungen auf der falschen Ebene suchen“. Sie wissen, dass es Menschen gibt, die Angststörungen haben, Angst beispielsweise mit dem Flugzeug zu fliegen, Angst im Fahrstuhl zu fahren, Angst vor Spinnen, Angst vor Schlangen usw. usw.

Für dieser Ängste oder Phobien gibt es jeweils kluge Namen, aber nehmen wir ein prototypisches Beispiel, die Angst vorm Fliegen. Sie wissen, was gegen die Angst vorm Fliegen spricht, Sie wissen dass Fliegen die zweit- oder drittsicherste Fortbewegungsmethode ist. Die sicherste ist nebenbei gesagt, nicht zu Fuß gehen, sondern Fahrstuhl fahren.

Nun man sagt üblicherweise: Sieh’ doch ein, Flugzeuge bauen ganz selten Unfälle, selbst wenn man es hochrechnet auf Passagierbewegungen ist es so, dass das Fliegen die sicherste Fortbewegungsmethode auf der Welt ist und jeder, der Flugangst hat, wird Ihnen sagen, ja das weiß ich schon, das ist mir bekannt.

Systemische Therapie: Einsicht hilft nicht gegen Angst

Kurioserweise, diese Einsicht hilft nicht gegen die Angst und verstehen Sie, was hier versucht wird? Auf der falschen Ebene, nämlich mit Einsicht gegen Angst zu argumentieren.

Einsicht hilft nicht gegen Angst

Die Einsicht hilft nicht gegen die Angst

Wir kennen das auch aus anderen Zusammenhängen, ein Mensch ist niedergeschlagen, traurig, depressiv und die lieben Verwandten sagen, „Mensch sei doch nicht traurig, kuck’ doch, draußen scheint die Sonne, sieh’ doch wie gut es dir geht, du hast doch alles, in Indien hungern die Kinder.“

Es werden als Trost Dinge herangezogen, die mit der momentanen Verfassung des Menschen überhaupt nichts zu tun haben. Was hat es mit einer traurigen Verfassung zu tun, dass draußen die Sonne scheint?

Wir wissen alle, dass wir traurig, niedergeschlagen oder deprimiert sein können, egal wie das Wetter draußen ist, ob es November ist, man sagt üblicherweise klar das Novemberwetter ist schuld, oder der Mai, wo alles spriehst und sprosst.

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Aus schwierigen Situationen werden problematische Situationen

Das heißt also, Lösungen auf der falschen Ebene zu suchen, führt dazu, dass wir aus schwierigen Situationen problematische Situationen machen.

Paradoxien

Haben Sie auch mit Paradoxien zu kämpfen?

„Wenn du mich liebst, magst du Fisch!“

Ein beliebter Spruch für Lösungen auf der falschen Ebene ist, „Wenn du mich liebst, magst du Fisch!“

Das finden Sie zunächst mal witzig, aber ich sage Ihnen, wo das in unserem alltäglichen Leben vorkommt. Du sollst mich zum Flughafen fahren, aber bitte freiwillig und du sollst bitte diese Kleider tragen, aber nur wenn du’s gerne tust.

Geh’ bitte hoch auf dein Zimmer und komm’ erst wieder runter wenn du wieder gute Laune hast. Du sollst Lust auf Sex haben, du sollst mich mehr mögen, du sollst deine Hausaufgaben machen aber bitte freiwillig und wenn du das nicht tust, dann ist Papa aber ganz traurig!

All das sind Variationen vom Thema „wenn du mich liebst, magst du Fisch“, das heißt, ich verknüpfe zwei Ebenen, die miteinander nichts zu tun haben.

Was hat meine Traurigkeit mit den Hausaufgaben meines Kindes zu tun? Das heißt, ich verknüpfe zwei Ebenen, die nichts miteinander zu tun haben, und auf diese Weise mache ich aus beiden – das ist zweifellos schwierig regelmäßig selbst im Sommer, im Hochsommer, seine Hausaufgaben zu machen – mache ich aus beiden Situationen problematische Situationen und hier ist es die Verknüpfung oder der Versuch eine Lösung auf der falschen Ebene zu finden, die aus Schwierigkeiten ein Problem macht.

Das war Strategie Nummer 5!

Systemische Therapie Strategie

Systemische Therapie: Thomas Schnura erklärt seine Strategie 5

Autor:

Systemische Therapie

Thomas Schnura, Diplompsychologe und Heilpraktiker

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