Angst vor der Amtsarztprüfung? 

Am Beispiel eines Dialogs aus der Amtsarztprüfung zum psychologischen Berater und Psychotherapeut nach dem HP-Gesetz erklärt Thomas Schnura die Hypochondrie bzw. die hypochondrische Persönlichkeitsstörung.

Dieser Beitrag über die Hypochondrie stammt aus dem Lehrvideo Crash-Kurs Psychologie.

Prüfer: (Hypochondrie )

Gut Herr Mönks, ich möchte Ihnen eine Persönlichkeitsstörung vorstellen und Sie bitten, mir einmal zu erklären, was das ist. Woran erkennen Sie einen Menschen mit einer hypochondrischen Persönlichkeitsstörung? Was ist da sein Thema?

Student: ( Hypochondrie )

Sein Thema ist Krankheit, also einerseits die Angst an einer Krankheit erkrankt zu sein oder das ständige Beschäftigen mit einer Krankheit. Es muss nicht nur eine Krankheit sein, es können auch mehrere Krankheiten sein, nebeneinander oder nacheinander. Am bekanntesten ist der Molière, der eingebildete Kranke, der immer das Gefühl hat krank zu sein, es aber de facto nicht ist, was ärztlich abgeklärt ist. Da halt kein organischer Befund da ist, sondern einfach nur die Angst vor der Krankheit und das Beschäftigen mit der Krankheit.

Hypochondrie Amtsarztprüfung

Die Hypochondrie als Thema der Amtsarztprüfung

Prüfer: ( Hypochondrie )

Ja, nun kann es ja sein, dass zum Beispiel diese Hypochondrie bei älteren Menschen vorkommt, weil wir ja bei alten Menschen häufig auch schon diese so genannten multimorbiden Patienten haben, die viele Krankheiten aufweisen. Nehmen wir einmal an, sie haben mit einem Menschen zu tun, bei dem sie nicht ganz sicher sind, ist das jetzt ein Hypochonder oder hat er eine Krankheit. Was würden Sie denn tun, um das herauszufinden oder wie würden Sie da vorgehen?

Student: ( Hypochondrie )

Da kommt es darauf an, was für eine Krankheit vorliegt. Ich denke, das das Wichtigste immer die organische Abklärung ist. Also wenn jemand Angst hat, dass sein Herz nicht richtig funktioniert, ihn dann halt zum nächsten Arzt zu schicken, der das dann abklärt oder halt die verschiedensten Bereiche, wenn jemand das Gefühl hat, mit den Atemwegen Probleme zu haben, ihn dann halt zu einem Internisten zu schicken, also zum Facharzt, um das dann abzuklären. Oder typisch, denke ich mal, bei Menschen, die schon älter sind, ist dann halt diese Pseudodemenz, wo dann behauptet wird, ich erleide oder ich habe langsam demenzielle Probleme aber…

hypochondrische Persönlichkeitsstörung

Ein Student erklärt die hypochondrische Persönlichkeitsstörung

Prüfer: ( Hypochondrie )

Wie habe ich mir das vorzustellen?

Student: ( Hypochondrie )

Wenn einer zum Beispiel Angst hat, ach ich hab’ vergessen, wo mein Schlüssel ist, ich hab’ jetzt bestimmt Alzheimer! Allerdings ist es halt meistens so, dass Menschen mit Demenz versuchen zu verstecken, dass sie vergesslich werden, weil sie Angst vor der Krankheit haben. Beim Hypochonder ist es eher so, dass er das dann in den Vordergrund stellt und halt jeden Anlass nimmt „Ach, das habe ich vergessen, ach, ich hab’ die Brille auf meinem Kopf, ich hab’s vergessen, ich hab bestimmt Alzheimer.“

Prüfer:

Ja und nun nehmen Sie einmal an, dass die organische Untersuchung beim Hausarzt, beim Facharzt ergibt, dass keine organische Erkrankung vorliegt, in welche Richtung würden sie da mit dem Menschen arbeiten?

Student:

Nun ich denke, dass man eine Psychotherapie macht. Dies ist insofern sinnvoll, als man den Patienten einerseits Körpergefühl gibt, also ihn aufklärt, dass sein Körper richtig funktioniert. Und dass es halt an einer Störung liegen kann und dass man halt auch schaut, was für primäre Krankheitsgewinne sich aus diesen hypochondrischen Problemen ergeben.

Hypochondrie hypochondrische Persönlichkeitsstörung

Hypochondrie – Die hypochondrische Persönlichkeitsstörung

Prüfer:
Nun nehmen sie aber mal an, der Patient möchte einfach partout nicht einsehen, dass er sich die Krankheit nur einbildet. Er sagt: Nein, ich merke das doch jeden Abend, wenn ich mich hinlege klopft mir das Herz bis zum Hals und ich kann vor Unruhe  kaum einschlafen und ich habe bestimmt ein nervöses Herz, also das heißt, für ihn steht das, was sie eben den primären Krankheitsgewinn genannt haben, im Vordergrund. Was wollen Sie da tun?

Student:
Nun vielleicht mit ihm erarbeiten, warum ist das so. Warum ist es für ihn wichtig, Krankheiten zu haben oder in dem Fall was mit dem Herzen zu haben. Was liegt da zu Grunde? Ist das Aufmerksamkeit oder hat das vielleicht irgendeine Funktion diese hypochondrische Krankheit zu haben, steht das für was?

Autor:

Hypochondrie

Thomas Schnura, Diplompsychologe und Heilpraktiker

Lesen Sie auch:
Amtsarztprüfung: Merkmale der Schizophrenie
Ehekrieg? Richtig Streiten in der Familientherapie

Facebook:
Psychotherapie -Erfolgreich lernen und praktizieren

Prüfungswissen Heilpraktiker Psychotherapie – Ausschnitt aus dem Video

Noch tiefer einsteigen?

Nutzen Sie unsere medizinischen Lehrfilme um z.B.
erfolgreich die Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie bestehen.

✔︎ einfach erklärt und an Beispielen gezeigt
✔︎ von Thomas Schnura
✔︎ günstiges Paketangebot

NEWSLETTER abbonieren

Unser kostenloser Newsletter informiert Sie über neue Videos sowie aktuelle Sonderangebote

Abbonieren