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Heilpraktikerausbildung: Ausbreitung von Erregern bei Infektionskrankheiten

Heilpraktikeranwärter

Diese Frage klärt in diesem Beitrag Thomas Schnura. Dabei handelt es sich um einen Auszug aus dem Lehrfilm „Crash Kurs Medizin: Infektionslehre – Mikrobiologie – Hygiene“.

Ausbreitung von Erregern bei Infektionskrankheiten laut Infektionslehre

Die Ausbreitungsmodalitäten von Infektionskrankheiten nutzen natürlich die im Körper vorhandenen Wege, das heißt es gibt vier Arten von Ausbreitungsmodalitäten:

  • Hämatogen
  • Lymphogen
  • Ductogen
  • Neurogen
Ausbreitung Infektionskrankheiten Infektionslehre

Die Erreger von Infektionskrankheiten laut Infektionslehre

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Infektionslehre: Hämatogene Ausbreitung

Der erste Weg ist die hämatogene Ausbreitung, das heißt die Infektion breitet sich auf dem Blutwege aus, HÄM und dann auf dem Blutwege.

Es treten Erreger in das Gefäßsystem ein, entweder direkt über eine offene Wunde zum Beispiel oder über einen Streuherd, zum Beispiel den Nasennebenhöhlen oder Tonsillen.

Und auf dem Blutweg verbreitet sich die Infektionskrankheit dann zum Beispiel zu anderen Organen aus. Da hätten wir die Primärtuberkulose, die Angina, die Lues 1-2 und dann besteht die Möglichkeit, dass sich die Infektionskrankheit auf alle anderen Organe ausbreitet.

Es wird sicherlich in irgendeinem abgelegenen Winkel der Erde sogar einen Fall von Herztuberkulose geben. Ansonsten aber kann die Tuberkulose die ja in 90 Prozent der Fälle zuerst an den Atemwegen auftritt, jedes andere Organ mit zerstören.

Infektionslehre: Lymphogene Ausbreitung

Die andere Ausbreitungsmodalität ist die lymphogene Ausbreitung, das heißt die Ausbreitung auf dem Lymphwege.

Das bedeutet zum Beispiel, das Erreger aus dem Gewebe resorbiert werden, aufgenommen werden. Sie breiten sich dann über Lymphgefäße und Lymphknoten aus.

Bekannt geworden ist das mit der Angst vor der Blutvergiftung. Vielleicht haben Sie’s als Kind auch mal gehört: „Pass auf, wenn du hier einen roten Strich bekommst und der geht bis zur Achselhöhle und verschwindet, bist du tot!“

lymphogene Ausbreitung laut Infektionslehre

Die lymphogene Ausbreitung laut Infektionslehre

Also so ist es nicht, aber was gemeint ist, ist folgendes: Da hat jemand in eine stachelige Angelegenheit reingegriffen, hat sich Erreger ins Gewebe reingedrückt und jetzt können die Erreger im Gewebe natürlich erstmal nicht bleiben, sondern die verbreiten sich auf dem Lymphwege und bevor die Erreger jetzt aber ins Gefäßsystem, ins Blut, gelangen, müssen sie an verschiedenen Lymphknoten vorbei.

Was sie unterwegs verursachen ist eine Lymphangitis, eine Entzündung der Lymphgefäße und dann die Lymphadenitis, die Entzündung der Lymphknoten.

Und so ist die lymphogene Ausbreitung eine, die zum Beispiel auch nebenbei gesagt, zu Splenomegalie führen kann und den Übertritt ins Blut hat entweder – wenn wir mal annehmen wollen, es kommt aus der oberen Extremität – mit der linken Hand in den linken oberen Venenwinkel oder mit der rechten Hand in den rechten oberen Venenwinkel, den Winkel, der sich zusammensetzt aus der Vena jugolaris und der Vena subclavia. Hier mündet ja bekanntermaßen der Lymphfluss in das Blut.

Infektionslehre: Ductogene Ausbreitung

Dann haben wir eine ductogene Ausbreitung und ductogen bedeutet auf den schon vorhandenen Wegen.

Was haben wir für Wege im Körper, auf denen sich Infektionen ausbreiten können? Da sind zum Beispiel die Gallenwege. Auf den Gallenwegen können Infektionen bis in die Gallenblase oder sogar bis in die Leber gelangen.

Der große Leberegel, wir nehmen ihn zum Beispiel als unreife Form mit dem Wasser auf und dann breitet er sich im Körper aus bis in die Leber hinein. Der bricht nicht durch die Bauchdecke durch, sondern er geht aus dem Darm über die Gallenwege in die Leber.

Die Harnwege sind hervorragende Ausbreitungswege. Typischerweise aszendierend von der Harnröhre über die Harnblase, zum Harnleiter bis zum Nierenbecken und dann steht auch schon die Niere vor der Tür und das Risiko, das wir haben, nennt sich Nephritis, also die Entzündung der Niere.

Oder die Atemwege, Atemwegsinfektionen sind die häufigsten, die wir haben. Husten, Schnupfen, Heiserkeit und die Infektion geht hier von der Rhinitis, Pharingitis, Laryngitis, Tracheitis, Bronchitis, dann geht’s in die kleinen Bronchien, Bronchiolitis und am Ende steht die Alveolitis, die Entzündung der Lungenbläschen, dann allerdings auch genannt die Pneumonie.

Das wäre ductogen, zum Beispiel auch für die Pankreaswege. Es gibt eine infektiöse Pankreatitis, die ist viel häufiger zu erwarten auf dem Wege der hämatogenen Ausbreitung, aber es kann auch vom Darm aus eine Pankreatitis geben oder eine Infektion über die Tuba auditiva, über die Eustachische Röhre.

Wie leicht passiert es denn bei Kindern, dass die irgend eine Infektion der oberen Atemwege haben und dann dringen die Erreger über die Eustachische Röhre bis ins Mittelohr und dann haben unsere Kinder eine Otitis media, die Mittelohrentzündung. Das wäre die ductogene Ausbreitung.

Neurogene Ausbreitung

Und schließlich die neurogene Ausbreitung, für die mir allerdings auch nur drei Beispiele einfallen.

Das ist die Poliomyelitis, die Rückenmarksentzündung durch das Poliovirus also, das ist der Herpes. Das Herpes Virus hat die Eigenschaft in den Spinalganglien, im Rückenbereich, in der Nähe des Rückenmarks zu überwintern bis durch irgendeine Schwäche im Abwehrsystems plötzlich die Verteidigungswege zusammenbrechen und dann gibt es die Ausbreitung über die peripheren Nerven bis an die Lippe.

Und die Lyssa, Tollwut. Lyssa oder Rabies, die beiden medizinischen Namen der Tollwut.

neurogene Ausbreitung laut Infektionslehre

Die neurogene Ausbreitung von Erregern laut Infektionslehre

Da kriegen wir den Erreger über zum Beispiel den Fuchsbiss in den Unterschenkel und dann breitet sich die Infektion über die peripheren Nerven bis zum ZNS hin aus und das sind Beispiele von neurogener Ausbreitung.

Hierbei haben die Erreger typischerweise die Eigenschaft, dass sie sozusagen gegen den Plasmastrom zur Nervenwurzel hin schwimmen – wie soll man es anders sagen – gegen den Plasmastrom und dann ist das ZNS gefährdet.

So ist dann auch zu erklären, weil das ZNS, das Zentrale Nervensystem, mit überfallen wird, dass Menschen mit einer Lyssa auch Verhaltensänderungen an den Tag legen. Und das eben nicht nur weil wir uns kratzen, sondern weil das ZNS verändert wird, das Absinken der Aggressionsschwelle.

Thomas Schnura

Autor: Thomas Schnura, Heilpraktiker und Diplompsychologe

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