Was ist Mobbing am Arbeitsplatz? Thomas Schnura erklärt diese Form des Mobbings, geht auf die Definition ein und gibt Beispiele. Der Beitrag ist Teil des Lehrvideos Crash-Kurs Psychologie.
Beim Mobbing am Arbeitsplatz geht es darum, dass einer den anderen von seinem Arbeitsplatz – das ist die am häufigsten genutzte Möglichkeit – vertreibt, ihn verekelt, ihn vergrätzt, ihn hinaus wirft.
Das Ganze geschieht auf irgendeine Art und Weise, die teilweise zutiefst zerstörerische Konsequenzen hat.Mobbing am Arbeitsplatz = Psychoterror
Mobbing – Psychoterror am Arbeitsplatz – ist eine Strategie, den Betroffenen von seiner Arbeit, aus seinem Betrieb, hinauszuekeln. Das ist die gröbste, die umfassendste Definition (mehr zu Definition lesen Sie auch auf Wikipedia).
Das heißt es wird ein Mensch ständig schikaniert, gequält, verletzt und zwar so lange, bis er am besten freiwillig den Arbeitsplatz räumt.
Es passiert allerdings nicht nur am Arbeitsplatz, es passiert nicht nur im Berufsleben. Mobbing gibt es auch in der Schule, im Sportverein, im Altenheim oder im Gefängnis.
Es sollte uns die Tatsache, dass es so etwas auch im Gefängnis gibt nicht dazu ermutigen zu sagen: „Hmm…wieso, da ist es doch normal. Sondern es ist nirgends üblich und an der Tagesordnung, sondern es taucht auf.“
Mobbing am Arbeitsplatz: Typische Mobbinghandlungen
Typische Mobbinghandlungen beziehen sich auf Verhaltensmuster. Das heißt also, Mobbing bezieht sich nicht auf einzelne Handlungen, sondern auf ein ganzes Muster, ein System von Handlungen, das dazu gedacht ist, permanent wiederholt einen anderen zu quälen, zu erniedrigen, in madig zu machen, ihm das Leben schwer zu machen, ihn zu schikanieren und zu ärgern.
Das geschieht in unterschiedlichsten Arten die ich Ihnen noch vorstellen werde. Aber wie gesagt: Es ist nicht eine einmalige Handlung, wie sie immer zwischen Menschen, die miteinander zu tun haben auftreten kann.
Es geht also nicht um den einmaligen Streit, den Ärger mit dem Kollegen aus dem Büro nebenan, bei dem man sich am Abend ausspricht und sagt: „Tut mir leid, ich bin vielleicht etwas heftig geworden.“
Beim Mobbing am Arbeitsplatz geht es um ein Muster. Es ist hier wichtig, dass wir anerkennen: Diese Menschen vollziehen das wieder und immer wieder. Es liegt also im Grunde ein systemisches Phänomen vor. Es wiederholt sich beständig.
Negative Handlungen bestimmen das Mobbing
Dann handelt es sich um negative Handlungen. Die negativen Handlungen können unterschiedlicher Art sein, zum einen verbal, also beschimpfen oder kränken, beleidigen.
Dann nonverbal, also beispielsweise es werden Informationen vorenthalten. Zum Beispiel: „Ach, Sie haben gar nicht gehört, dass die Sitzung eine halbe Stunde vorverlegt ist, das tut mir aber leid…“
Oder auch physische, typischerweise gewalttätige Verhaltensweisen. Jemand wird bespuckt, verprügelt, er wird reingelegt, er wird feindselig, aggressiv, destruktiv, jedenfalls aber unethisch behandelt.
Das ist der zweite Punkt nach dem Muster, das wir haben, der zweite Punkt für Mobbing, nämlich dass es sich um negative Handlungen handelt.
Ungleiches Machtverhältnis fördert Mobbing am Arbeitsplatz
Dann zum Dritten liegen ungleiche Machtverhältnisse vor. Das klingt auf den ersten Blick verführerischer und einfacher als man letzten Endes feststellt.
Die ungleichen Machtverhältnisse sind nicht unbedingt durch Betriebsstrukturen gegeben.
Mobbing durch den Chef
Dort sind die ungleichen Machtverhältnisse einfach zu sehen: Hier der Chef, dort der Angestellte. Die Machtverhältnisse können sich auf Betriebsstrukturen beziehen, müssen das aber nicht!
Mobbing am Arbeitsplatz von Angestellten zum Chef
Tatsächlich gibt es auch Mobbing vom Angestellten zum Chef, das heißt der Chef wird gemobbt.
Die Machtverhältnisse sind auf andere Arten der Überlegenheit zurückzuführen. Das heißt: Einer ist der Starke, der andere ist der Schwache, auf der einen Seite steht einer, auf der anderen stehen viele.
Die Machtverhältnisse sind so ungleich, dass man tatsächlich sagen kann: Sie sind nicht nur auf Betriebsstrukturen, sondern eben auch auf andere Strukturen zurückzuführen und schließlich für Mobbing gibt es ein Opfer.
Sie dachten die ganze Zeit daran, dass es ja eigentlich implizit, klar ist? Aber es muss auch benannt werden können. Es stellt sich im Handlungsverlauf heraus, dass ein Mensch da ist, auf den sich die Mobbinghandlungen beziehen und dieser wird immer wieder und das häufig eben aufgrund der ungleichen Machtverteilung, immer wieder den gleichen Verhaltensweisen unterzogen.
So verhält sich Mobbing am Arbeitsplatz.
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