Thomas Schnura beschäftigt sich in diesem Blogbeitrag mit der Regulierung der Verdauung. Dieses Thema ist auch für die Vorbereitung auf die Heilpraktikerprüfung bzw. Amtsarztprüfung relevant.
Wie wird die Verdauung aktiv reguliert?
Die Aktivität der Verdauung wird im wesentlichen über zwei unterschiedliche Phasen reguliert:
Die einen nennen wir die cephalische Phase, die andere das ist die gastroenterale Phase. Schauen wir uns an, was das heißt:
Regulierung der Verdauung: Die cephalische Phase und die gastroenterale Phase
Cephalische Phase der Verdauung
Die cephalische Phase der Verdauung beginnt mit der Vorstellung. Stellen Sie sich vor, Ihr Lieblingsgericht, wirklich wunderbar zubereitet. Sie sehen, wie die Zutaten reinkommen. Sie sehen, wie es sich im Backofen befindet, hören das Knuspern, riechen Ihre Lieblingsspeise…
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Die cephalische Phase hat schon begonnen, das heißt das Denken, das Sehen, das Riechen und das Schmecken leiten die Verdauung schon einmal ein.
Das Magenknurren
Das bedeutet: Damit wird sowohl die Sekretion der Speicheldrüsen, des Magens, des Dünndarms und der Bauchspeicheldrüse und der Galle angeregt und zweitens, damit wird auch die Motilität, das heißt die Bewegung in Gang gesetzt.
Manchmal mischen sich Sekretion und Bewegung soweit, dass wir das Knerzen und Knarren und Blubbern des Verdauungssaftes im Magen hören und dann spricht man vom Magenknurren.
Gastroenterale Phase der Verdauung
Dann haben wir die gastrische Phase. Die gastrische oder gastroenterale Phase der Verdauung wird ausgelöst erstens einmal durch Dehnungsreize. Das heißt, sobald also jetzt Speisebrei in den Magen kommt, ist das ein Dehnungsreiz, der sowohl die Sekretion als auch die Peristaltik anregt.
Dieser Dehnungsreiz wirkt sich zunächst auf den Magen aus und zwar beeinflusst er auch die Peristaltik dahingehend, dass der Pförtner, der Pylorus, den Speisebrei nur noch portiönschenweise durchlässt. Darüber hinaus haben wir Fett im Speisebrei.
Fett im Speisebrei beeinflusst im Zwölffingerdarm die Freisetzung der Gewebshormone Pankreozymin und Cholezystokinin zur Aktivität der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase und der pH-Wert wird gemessen.
Stellen Sie sich das bitte folgendermaßen vor: Sobald wir mit der Nahrungsaufnahme beginnen, gelangt die Speise in den Magen, dann wird natürlich auch Magensaft vermehrt freigesetzt, aber sofort wieder verdünnt.
Regulierung der Verdauung im Magen zum Zwölffingerdarm
Der Speisebrei, der dann vom Magen in den Zwölffingerdarm gelangt, hat einen pH-Wert von etwa 2, 3, 4 vielleicht 5, pH5. Das bedeutet, der Speisebrei ist noch im sauren Bereich. Wenn der saure Speisebrei im Zwölffingerdarm ankommt, dann wird vom Zwölffingerdarm aus die Aktivität des Magens heruntergefahren.
– Stop, Stop, Stop sagt der Zwölffingerdarm, wir haben hier gerade sauren Speisebrei bekommen, jetzt hör’ mal auf lieber Magen, wir brauchen erstmal ein bisschen Zeit um mit der Verdauung nachzukommen. –
Dann wird dem Speisebrei der Bauchspeichel beigemischt. Im Bauchspeichel haben wir pH-Wert neutralisierendes Bikarbonat, das heißt der Speisebrei wird unter anderem durch den Bauchspeichel nicht nur neutralisiert, sondern sogar in den alkalischen Bereich hinein bewegt.
Dann ist der Speisebrei alkalisch und das heißt für den Zwölffingerdarm, er kann zum Magen sagen, so jetzt kannst du die nächste Portion rein schicken. Das heißt also auch, der pH-Wert im Zwölffingerdarm reguliert sowohl im Sinne von „GO“ als auch „STOP“, reguliert die Verdauung und das heißt Sekretion und Peristaltik.
Peristaltik bei der Verdauung
Die Peristaltik wird von der glatten Muskulatur des Magen-Darm-Trakt’s durchgeführt. Wir finden hier ringförmig verlaufende Muskulatur und wir haben Längsmuskulatur. Die Muskulatur funktioniert grundsätzlich nur dann, wenn sie an Nerven angeschlossen ist. Wenn die Nerven abreißen würden, dann ist es so als würden sie von ihrem Toaster den Stecker rausziehen, dann geht gar nichts mehr.
Intramurale Nerven
Das bedeutet also die Nerven, die diese Muskulatur innervieren, müssen vorhanden sein und sie sind in der Darmwand vorhanden, in der Wand, in der Darmmauer.
Aus diesem Grunde nennt man das dort vorhandene Nervensystem auch die intramuralen Nerven. Das sind die Meissner Plexus und die Auerbach Plexus, die für die Misch- und die Transportperistaltik zuständig sind.
Autor:
Thomas Schnura, Diplompsychologe und Heilpraktiker
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