Dr. med. vet. Gabi Volker beschäftigt sich in diesem Beitrag mit dem Sinushaar bei Hund, Katze und Pferd.
Der Beitrag ist auch Teil des neu erschienen zweiten Teils des Lehrvideos „Praxisorientierte Anatomie und Physiologie bei Hund, Katze und Pferd“.
Wie ist ein Sinushaar aufgebaut?
Das Sinushaar ist mit seiner Haarwurzel und der Epidermalscheide des Haarbalges in einem Blutsinus in der Haut eingebaut. Dieser Blutsinus hat eine innere und äußere Begrenzung und ist entsprechend mit Blut gefüllt.
In diesem Blutsinus befinden sich in der Wand freie Nervenendigungen. Diese Nervenendigungen messen, wenn das Haar in bestimmte Richtungen abgelenkt wird.
Dort wird ein erhöhter Druck in den Blutsinus erreicht, der wiederum Reize an die Nervenendigungen weitergibt, die das Ganze ans Zentralnervensystem weiterleiten.
Sinushaar Lage
Dem Tier wird somit deutlich gemacht „Du stößt irgendwo dagegen“, das heißt „Beweg dich nicht weiter, mach andere Bewegungen, du hast irgendwo ein Hindernis!“
Diese Tasthaare befinden sich insbesondere bei Hund und Katze im Bereich der Augen, das sind die langen Haare, die so vorstehen, oder beim Pferd im Bereich des Maules.
Wenn man sich vorstellt, ein Pferd hat durch die Anordnung der Augen einen Bereich, in dem es nicht sehen kann, dann wird vorher durch Reaktion an den Sinushaaren gewarnt: „Dort ist ein Gegenstand, hier jetzt bitte nicht weiter“.
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Dieser Bereich, der blinde Punkt, ist dort im Bereich des Maules, das heißt, wenn ein Pferd mit dem Maul wogegen stoßen sollte oder in die Nähe von Gegenständen kommt
Sinushaare dürfen nicht geschnitten werden
Deswegen ist es auch vom Tierschutz her relevant, diese Sinushaare dürfen nicht geschnitten werden!
Es sind Tasthaare und wichtig für die physiologische Funktion die beim Tier damit erreicht wird.
Autorin:
Dr. med. vet. Gabriele Volker
So geht’s weiter:
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