Heilpraktikerprüfung

Heilpraktikerprüfung Infektionskrankheiten: Diphterie

Aus der Reihe der Infektionskrankheiten widmet sich Thomas Schnura heute der Diphterie. Er erklärt Hintergründe, Symptome und Therapie.

Infektionskrankheit Diphterie – Sie bereiten sich auf die Heilpraktikerprüfung vor?

Kennen Sie das Gefühl? Geht es Ihnen auch so, dass Sie die Infektionskrankheiten lernen und lernen und lernen und am Ende wissen Sie nicht, was Sie eben gelesen haben? Nach diesem Video (siehe unten) werden Sie die Infektionskrankheiten lieben!

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Die Diphterie tritt wieder gehäuft auf

Bis vor kurzem hatte man bei uns im Westen geglaubt, dass die Diphterie allmählich im Aussterben begriffen sei. Immer weniger Menschen waren bei uns im Westen an dieser Krankheit erkrankt und erst seit dem Fall des so genannten Eisernen Vorhangs tritt sie wieder gehäuft bei uns auf.

Es handelt sich um eine Krankheit, die zum Großfeld der Kinderkrankheiten gezählt wird. Nicht etwa deshalb, weil es sie nur bei Kindern gibt, aber die Diphterie tritt gehäuft bei Kindern auf und wenn sie bei Ihnen auftritt, kann es Komplikationen geben, die sogar zu einem tödlichen Ausgang führen können.

Übrigens handelt es sich um eine Krankheit, die von der Rechtschreibreform ausgenommen worden ist. Achten Sie also bitte bei der Rechtschreibung dieses Krankheitsnamens darauf, dass Sie alles richtig schreiben.

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Die Diphterie wird durch Tröpfchen übertragen

Die Diphtherie, ausgelöst durch Corynebacterium Diphtheriae Löffler, hat eine Inkubationszeit von Stunden bis cirka fünf Tagen und es handelt sich um eine Infektion die über Tröpfchen übertragen wird oder den Kontakt. Das heißt, wir haben eine Gruppenerkrankung, die gehäuft in Kindergärten oder Schulen auftritt.

Überhaupt ist es ja letzten Endes so, dass Mikrobiologen jederzeit einen Kindergarten besuchen könnten. Denn dort nimmt immer gerade jemand ein Antibiotikum, weil er’s braucht und in den letzten Jahren eben auch gehäuft gegeg die Diphtherie.

Lokalinfektion im Nasen-, Rachen- und Kehlkopfbereich

Entzündung Nase

Bei der Diphtherie handelt sich um eine Lokalinfektion des Nasen-, Rachen- und Kehlkopfbereiches. Eine Infektion, bei der gerade die Erscheinungen am Kehlkopf lebensbedrohliche Zustände hervorrufen können.

26049155 – Halsschmerzen

Der Erkrankte, also der Patient, hat Fieber zwischen 38 und 39,5 Grad Celsius und bekommt im Verlaufe des Fiebers eine ganze Reihe von Herzsensationen.

Einerseits ist das zwar typisch für eine erhöhte Körpertemperatur, andererseits aber muss man sagen, ist gerade bei der Diphtherie eine gefürchtete Komplikation die toxische Fernwirkung des Diphtherietoxins auf das Herz und übrigens auch auf das ZNS ( Zentrales Nervensystem ).

Symptome der Diphterie

Es beginnt die Symptomatik mit Appetitlosigkeit, Müdigkeit und der Befall des Rachens, Schluckschmerzen. Meistens sind es Kinder, die dann quengelig werden und sagen „Mama mir tut das Runterschlucken weh“ und das kann auch beim Sprechen Schmerzen verursachen.

Wenn wir uns den Rachen- und Halsbereich dieser Kinder anschauen, dann sehen wir einen so genannten grau-weißen Tonsillenbelag, man spricht hier von einer so genannten Pseudomembran.

Stellen Sie sich vor, die Tonsillen, also die Mandeln im Rachen, sind von etwas wie, ja ich möchte es fast vergleichen mit der Haut, die sich auf der Milch bilden kann, von einer Pseudomembran überzogen. Wie gesagt, von der Färbung her grau weiß, in diesem Farbbereich und wenn man mit einem Holzspatel die Tonsillen berührt, weil man sagen wir mal einen Abstrich machen will, wenn man also mit einem Holzspatel diese Tonsillen berührt, dann zerreißt man diese Pseudomembran und es kommt zu Blutungen.

52751245 – Mandelentzündung

Süßlicher Mundgeruch bei Diptherie

Nur bei der Diphtherie gibt es das folgende Symptom: Die Erkrankten weisen einen süßlichen Mundgeruch auf. Der süßliche Foetor ex ore, Geruch aus dem Mund, ist für die Diphtherie signifikant. Bei keinem anderen Krankheitsbild ist der Mundgeruch süßlich.

Wir haben also ,wie ich schon gesagt habe, ein Infektionsbild, das den Nasen-, Rachen-, Kehlkopfbereich betrifft. Im Nasen- und Rachenraum haben wir die Membran, sollte die Diphtherie absteigen, so dass eine Kehlkopfdiphtherie auftritt, dann bildet sich die Membran natürlich auch dort. Aber eine Membranbildung im Bereich der Stimmritze ist natürlich lebensgefährlich.

Die Stimmritze ist ganz eng, kann ganz eng sein und wenn wir uns vorstellen, dass die beiden Stimmbänder von einer Pseudomembran überzogen sind, dann ist es leicht nachzuvollziehen, dass die Fähigkeit Luft zu holen immer weiter abnimmt.

Heiserkeit und Husten

Dieser Kehlkopfbefall ist anfangs begleitet von Heiserkeit und Husten. Klar, wir haben immerhin einen Membranbefall, wir haben den Aufbau einer Pseudomembran in den Atemwegen und Husten ist, wie Sie wissen, ein Abwehrmechanismus der Atemwege und schließlich der inspiratorische Stridor.

Das heißt also, die Erkrankten atmen hörbar. Beim Einatmen haben wir diesen Stridor und schließlich kann die Diphtherie noch weiter absteigen, kann die Trachea und auch die Bronchien befallen.

Gefährliche Komplikationen bei der Diptherie

Entzündung Kehlkopf

Wir haben mit der Diphtherie ein Krankheitsbild, das über einige gefährliche Komplikationen verfügt. Zu den Komplikationen gehören eben die toxischen Schädigungen.

Das Diphtherietoxin verursacht Schädigungen im gesamten Organismus, toxische Schäden des Kreislaufregulationszentrums. Es kommt zu einer so genannten Sympathikuslähmung und damit verbunden zu einem Vasomotorenkollaps. Das klingt jetzt sehr dramatisch und ich kann Ihnen versichern, das ist es auch!

Tod im hypovolämischen Schock

Die Vasomotoren sind die Muskeln, die unsere Gefäße, unsere Blutgefäße, auf Spannung halten. Wenn diese Muskeln kollabieren, das heißt also schlaff, gelähmt werden, dann bedeutet das, dass mit einem Schlag sämtliche Gefäße sich so weit ausdehnen wie sie nur irgend können und das heißt wiederum, wir haben plötzlich für ein bestimmtes Volumen, Gefäßfassungsvolumen, viel zu wenig Blut und aus diesem Vasomotorenkollaps heraus resultiert der Tod im hypovolämischen Schock.

Nicht etwa deshalb eine Hypovolämie, weil ein Mensch Blut verliert, sondern weil wir plötzlich viel zu wenig Blut für das nun völlig erweiterte Gefäßsystem haben.

Infektionskrankheiten: Komplikationen der Diphterie

Toxische Schäden an Herz und Nieren

Außerdem weisen die Menschen toxische Schäden an Herz und Nieren auf. Das Diphtherietoxin hat wirklich verheerende Wirkung: Eine Myokarditis kann eintreten, eine Nephritis, eine Nierenentzündung kann sich einstellen.

Wir haben jede Menge neuronaler Lähmungen, ganz klar, neuronal müssen sie ja sein. Lähmungen zum Beispiel des Gaumensegels, Lähmungen der Augenmuskeln, das heißt also die Akkumodation kann nicht mehr korrekt durchgeführt werden und wir haben auch Lähmungen der Gliedmaßen.

Die Therapie bei Diphterie

Zur Therapie der Diphterie muss man sagen, bei dieser Infektionskrankheit muss so früh wie möglich das Diphtherieserum gegeben werden.

Diphtherieserum sagte ich, das heißt, es muss also gespritzt werden und zwar i.m., intramuskulär und so früh wie möglich deshalb, weil das Toxin das mit den Nerven eine Verbindung eingegangen ist, lässt sich auch durch eine nachträgliche Serumgabe nicht mehr neutralisieren.

Außerdem kann es wegen der eben beschriebenen Atemlähmungen nötig sein, dass eine Tracheotomie durchgeführt wird, ein Luftröhrenschnitt. Und schließlich, wie bei allen bakteriellen Infektionen, haben wir die Möglichkeit einer Therapie mit Antibiotika. Und damit haben wir auch diese Krankheit zum Platzen gebracht!

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Autor:

Thomas Schnura, Diplompsychologe und Heilpraktiker

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Werner Sandrowski

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