Heilpraktiker Psychotherapie

Heilpraktiker Psychotherapie: Sexuelle Funktionsstörungen

Thomas Schnura erklärt sexuelle Funktionsstörungen vor dem Hintergrund der Psychologie und die wichtigsten Frage, die man sich als Therapeut stellen sollte.

Der Beitrag stammt aus dem Lehrvideo  Crash Kurs Psychologie.

Die sexuellen Funktionsstörungen führen den Patienten häufig zu einem Therapeuten.

Es ist für den Therapeuten die Aufgabe einige Dinge vor der konkreten und ersten Untersuchung abzuklären.

Sind sexuelle Funktionsstörungen psychogen?

Als Erstes muss geklärt werden: Sind diese Funktionsstörungen rein psychogen oder sind sie eventuell auch körperlich begleitet?

Es gibt einige Erkrankungen wie Arteriosklerose, Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hormonelle Erkrankungen, die eine sexuelle Funktionsstörung initiieren oder begleiten können.

Das heißt als erste Frage: Psychogen oder körperlich, oder sagen wir körperlich und psychogen. Das ist die erste Frage.

Thomas Schnura erklärt die Fragen, die man sich bei sexuellen Funktionsstörungen stellen sollte

Gibt es sexuelle Funktionsstörungen schon lebenslang?

Die zweite Frage, die es abzuklären gilt: Liegen diese Störungen lebenslang vor oder sind sie zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben oder durch ein bestimmtes Ereignis erworben, das heißt sind sie Folge bestimmter Erlebnisse?

Sind sexuelle Funktionsstörungen situationsabhängig?

Und dann die dritte Frage die abzuklären ist: Sind diese sexuellen Funktionsstörungen generalisiert, das heißt treten sie überall im Leben des Menschen, bei jeder sich bietenden sexuellen Situation, auf oder sind diese Funktionsstörungen situationsabhängig?

So ist es möglich, dass sexuelle Funktionsstörungen beim einen Partner auftreten, dann kommt es zu einer Trennung und beim nächsten Partner treten diese sexuellen Funktionsstörungen nicht auf.

Faktoren, die bei sexuellen Funktionsstörungen eine Rolle spielen können

Es kann sein, dass ein Partner eine Vorstellung von der Sexualität hat, die sich mit der des anderen nicht deckt. Es ist gar nicht so selten, dass der eine eine andere Vorstellung hat als sein Partner. Und das kann sein, dass zum Beispiel die Situation dadurch so verdorben wird, dass eine sexuelle Erregung nicht stattfindet.

Es kann sein, dass der Partner ungepflegt ist, es kann sein, dass der Partner Sexualität unter dem Einfluss von Alkohol will. Das sind alles Faktoren, die natürlich eine Rolle spielen und das sind dann auch Faktoren, die dazu führen dass wir mit der Diagnose sexuelle Funktionsstörung ein bisschen vorsichtig sein müssen.

Drei Fragestellungen sind bei sexuellen Funktionsstörungen wichtig

Sexuelle Funktionsstörungen – Beispiel aus der Systemischen Therapie

Ich möchte Ihnen ein Beispiel aus der Systemischen Therapie geben und zwar hatte ich eine Patientin, die sagte, sie habe keine Lust mehr auf Sexualität. Nun, das kann vorkommen – warum auch immer.

Wenn Sie zuhause keine Lust mehr auf Linsensuppe haben, dann würde ich sagen, nun ja dann essen Sie einfach keine mehr. So einfach ist das! Und wenn mir ein Mensch einfach isoliert so sagt, ich habe keine Lust auf Sexualität, stellt sich natürlich als erstes die Frage, macht doch nichts, wer hat denn da ein Problem damit?

Wenn keine Lust auf Sexualität zum Problem wird

Oder wo liegt hier eigentlich das Problem? Und hier war die Antwort zu geben, nun der Partner wollte Sexualität, was verständlich ist, und es kam durch diese Diskrepanz zwischen den verschiedenen sexuellen Appetenzen zu wiederkehrenden Streitereien.

Das Problem war letzendlich nicht die Lustlosigkeit, das Problem war der Umgang damit. Insofern wäre auch hier nicht von einer sexuellen Funktionsstörung zu sprechen, weil Masters und Johnson zwar Zahlen nennen, die sagen so und so häufig hat ein Mensch im Durchschnitt Geschlechtsverkehr, in den USA, in Europa, in Japan.

Aber damit ist allenfalls eine Statistik beschrieben und nicht Normalität. Nicht mehr Normalität! Sondern da ist es ja letzten Endes jedem frei gestellt sein Sexualleben zu gestalten, wie er es will, wenn der Partner es mitmacht.

Autor:

Thomas Schnura, Diplompsychologe und Heilpraktiker

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Werner Sandrowski

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