Was sind die Merkmale der Gesprächspsychotherapie? Thomas Schnura erklärt in diesem Beitrag die unterscheidenden Merkmale der Gesprächstherapie.
Der folgende Ausschnitt stammt aus dem Lehrvideo “ Gesprächspsychotherapie „
Was unterscheidet die Gesprächspsychotherapie von anderen Therapieformen?
Neun wichtige Merkmale der Gesprächspsychotherapie
1. die Annahme, dass die Einstellung des Therapeuten die notwendigen und ausreichenden Bedingungen für eine erfolgreiche Therapie darstellen.
2. das Konzept, dass die Funktion des Therapeuten darin besteht, für seinen Klienten unmittelbar zugänglich zu sein und sich auf sein von Augenblick zu Augenblick vorwärts schreitendes Erleben in der Beziehung des Klienten einzustellen.
Thomas Schnura erklärt die Merkmale der Geprächstherapie
3. die Konzentration auf die phänomenale Welt des Klienten, auf die Art und Weise, wie er seine Welt und sich selbst erlebt, die Art und Weise des Klienten in der Welt zu sein.
4. die Annahme, dass eine therapeutische Veränderung durch eine Veränderung der Erlebensweise des Klienten gekennzeichnet ist mit der Fähigkeit voll im Augenblick zu leben.
5. die Überzeugung, dass die Fähigkeit des Menschen zu Selbstverwirklichung die eigentlich treibende Kraft der Therapie ist.
6. dass das Interesse am Prozess der Persönlichkeitsveränderung größer ist als an der Struktur der Persönlichkeit.
7. die Hypothese, dass auf alle Menschen, seien sie nun psychotisch oder neurotisch oder normal, die gleichen psychotherapeutischen Prinzipien anwendbar sind.
Thomas Schnura: „Was unterscheidet die Gesprächspsychotherapie von anderen Therapieformen? „
8. die Auffassung, dass Psychotherapie nur ein Sonderfall zwischenmenschlicher Beziehungen ist, aber nicht etwas, was außerhalb steht und dass sich infolgedessen sämtliche Erkenntnisse der Psychotherapie auf alle Bereiche des zwischenmenschlichen Geschehens verallgemeinern lassen und
9. ein Interesse an den philosophischen Folgerungen, die sich aus den psychotherapeutischen Beobachtungen schließen lassen.
Autor:
Dipl.Psychologe Thomas Schnura